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Wenn die Sonne nach der dunklen Jahreszeit langsam an Kraft gewinnt und uns mehr von ihrer wohligen Wärme zukommen lässt, zeigt sich die Europäische Union mal wieder ganz vereint und dreht zeitgleich an den Zeigern: Die alljährliche Umstellung auf die Mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ) steht am letzten Sonntag im März (in diesem Jahr am 25. März) an. Von den einen geliebt, von den anderen gehasst, ist die Sommerzeit seit 1980 ein fester Bestandteil in unserem Jahreszeitenkalender. Einerseits beugte sich Deutschland mit der Einführung der MESZ dem Druck der anderen europäischen Staaten, die die MESZ schon länger praktizierten, andererseits erhoffte man sich vor dem Hintergrund der ersten Ölkrise durch die Zeitumstellung eine effiziente Energie-einsparung durch weniger Nutzung von künstlichem Licht, was jedoch laut Anfrage der Bundesregierung in der Summe nicht eintritt.
Ein unbestrittener Vorteil ist aber - und das betrifft ganz klar die Befürworter der MESZ -, dass es in der Zeit, in der die meisten Menschen aktiv sind, mehr Tageslicht gibt. So hat man insbesondere auch nach Feierabend noch eine Stunde mehr Sonnenschein während der Sommerzeit, was die allgemeine Zufriedenheit fördert.
Darüberhinaus gibt es viele Stimmen in der Wirtschaft, die die Sommerzeitregelung befürworten, da lange Sommerabende dazu einladen draußen etwas zu unternehmen. Das führt ihrer Ansicht nach dazu, dass mehr Geld für Freizeitaktivitäten ausgegeben wird, was wiederum der Wirtschaft zugutekommt und somit auch Arbeitsplätze schafft. Eine breite Mehrheit, die gegen die MESZ ist, spricht von Tagesmüdigkeit, Abgeschlagenheit und Konzentrationsproblemen - sprich, der Bio-rhytmus ist gestört, da eine Stunde verloren geht. Auch viele Mediziner warnen vor organischen Störungen, die dieser Mini-Jetlag mit sich bringt. Besonders schwer ist es für Babys und Kleinkinder, wenn sie vom gewohnten Rhythmus abweichen. Schon seit der Einführung der Sommerzeit wird über Sinn und Unsinn dieser Maßnahme diskutiert. Doch eine Frage stellt sich bei vielen Menschen Jahr für Jahr aufs Neue: Muss ich die Uhr jetzt eine Stunde vor oder eine zurück drehen? Als Eselsbrücke hilft der Satz: Im Sommer stelle ich meine Gartenmöbel vor das Haus, im Winter wieder zurück.