© nacroba – 123RF.com
Nach dem langen Winter ist es endlich wieder soweit: Es kann in die langersehnte Frühjahrs-Fahrradsaison gestartet werden. Doch aus so manchem Keller oder Garage müssen erst die Fahrräder, Pedelecs und E-Bikes geholt und auf Vordermann gebracht werden. Das heißt, der Drahtesel sollte einem Frühjahrscheck unterzogen werden.
Wenn Sie kein Werkzeug zur Hand haben oder auf Nummer sicher gehen wollen, können Sie Ihr Fahrrad in einer professionellen Fahrradwerkstatt auf Herz und Nieren prüfen lassen. Für die Handgriffe in unserer Checkliste brauchen Sie aber kein Schrauber-Diplom!
1. Fahrrad putzen
Als erstes sollten Sie Ihr Bike mit lauwarmem Wasser, einer Bürste und einer Zahnbürste (für verwinkelte Teile) putzen und anschließend mit einem Lappen abtrocknen. Für hartnäckigen Schmutz gibt es spezielle Fahrradreiniger. Wichtig: keinen Hochdruckreiniger benutzen, weil dieser Feuchtigkeit und Schmutz in die Lager bringt. Zum Abschluss noch eine Lackpflege auftragen, damit neuer Dreck schlechter haften bleibt!
2. Reifen aufpumpen
Machen Sie die Daumenprobe: Lässt sich der Reifen mehr als einen Zentimeter eindrücken, braucht er Luft. Auf den Reifenflanken finden Sie einen Aufdruck mit dem empfohlenen Luftdruck. Bei Bedarf entsprechend aufpumpen, denn ein praller Reifen rollt leichter und schont die Felge. Anschließend kontrollieren, ob alles rund läuft. Keine Acht im Reifen? Das Reifenprofil ist nicht brüchig oder abgefahren? Prima! Ansonsten muss definitv ein neues Paar Reifen her.
3. Fahrradkette und alle beweglichen Teile schmieren
Hier gilt: Rostige Ketten laufen nie wieder richtig geschmeidig, das heißt, erneuern! Sieht die Kette jedoch noch fit aus, sollte sie durch ein trockenes Tuch gezogen, die kleinen Zwischenräume mit einer Zahnbürste und Entfetter geputzt und anschließend neu geschmiert werden. Je einen Tropfen Kettenöl auf jedes Kettenglied auftragen, einige Male den Antrieb im Leerlauf drehen und das überflüssige Öl mit einem Lappen abwischen. Auch auf die Drehpunkte der Schaltung, der Pedale sowie auf die Schaltzüge darf ein Spritzer kriechfähiges Schmiermittel (z.B. Teflonspray).
4. Bremsen kontrollieren
Testen Sie die Bremsen. Lassen sie sich gleichzeitig und leicht betätigen? Wie sehen die Bremsbeläge aus? Ist das Gummi soweit abgerubbelt, dass keine Rillen mehr zu sehen sind, müssen Sie durch neue Beläge ersetzt werden. Laute, kratzende Geräusche der Bremsen sind ebenso ein klares Zeichen für Verschleiß. Häufig leidet die Bremsleistung auch unter verschmutzten oder korrodierten Bremszügen. Ein Spritzer Teflonspray in die Enden der Außenhüllen lässt das Bremskabel wieder leichter durch die Hülle gleiten.
5. Beleuchtung kontrollieren
Als nächstes geht es an die Front- und Rückscheinwerfer, auch sie sind lebenswichtig und sollten natürlich einwandfrei funktionieren. Falls nicht, überprüfen Sie Kabel und Steckverbindungen. Gegebenenfalls muss nur ein Birnchen ausgetauscht werden.
6. Schrauben checken
Dazu am besten das Rad leicht anheben und fallen lassen. Auf diese Weise merken Sie, ob etwas unangenehme Geräusche macht und festgezogen werden muss oder ob etwas sogar gänzlich ersetzt werden sollte.
7. Sattel, Lenker und Gangschaltung testen
Besonders bei den Rädern Ihrer Kinder sollte überprüft werden, ob die Sattelhöhe noch stimmt. Die Höhe des Sattels sollte auf Hüfthöhe sein, wenn man daneben steht. Den Lenker checken, ob er mühelos bis zum Anschlag von links nach rechts geschwenkt werden kann. Und zu guter Letzt die Gangschaltung überprüfen, ob alle Gänge schaltbar sind, denn Kettenschaltungen können sich während einer Winterpause verstellen. Typische Folgen sind Kettenrattern oder ungewollte Gangwechsel. Das Justieren der Gangschaltung sollte immer nur in kleinen Schritten vorgenommen werden und im Zweifel dem Profi überlassen werden.
8. Rahmen prüfen
Den Rahmen müssen Sie nach Rissen oder brüchigen Stellen absuchen, da diese ansonsten irgendwann zum Bruch des gesamten Rahmens führen können. Falls Sie einen Riss entdecken, sollten Sie damit am besten sofort zur Fahrradwerkstatt!
Tipp für Pedelecs und E-Bikes
Auch hier gilt: Gut geölte Ketten und stets genügend Luft in den Reifen sorgen dafür, dass das Rad gut läuft und damit auch weniger Akkuladung verbraucht. Die Außentemperaturen haben ebenso Einfluss auf den Stromverbrauch, denn am effektivsten arbeiten die Akkus bei Temperaturen zwischen 5 und 25 Grad Celsius. Haben Sie Ihr elektrisches Fahrrad längere Zeit nicht bewegt, sollte der Akku vor Beginn der Tour einmal komplett geladen werden. Grundsätzlich gilt: Lagern Sie den Akku stets an einem trockenen und warmen Ort.
Alles abgehakt? Dann ab auf den Sattel Richtung Frühling!
© serrnovik / 123RF.com
Der Rhein-Kreis Neuss verfügt über ein Radwegenetz von insgesamt 1200 km und bietet somit viele Möglichkeiten für Touren zu zahlreichen Sehenswürdigkeiten und Freizeitangeboten für Groß und Klein, und das direkt vor Ihrer Haustür.