Jetzt, wo der Sommer allem Anschein nach schon da ist, bevor der Frühling überhaupt richtig angefangen hat, wird es höchste Zeit, wieder vor die Tür zu gehen, Sport zu treiben, das Wetter und die Natur zu genießen und sich nebenbei auch noch eine kühle Brise ins Gesicht wehen zu lassen. Wo das alles auf einmal geht? Natürlich auf dem Fahrrad.
Da trifft es sich gut, dass ich – nachdem mein altes schon vor Jahren den Geist aufgegeben hatte – vor Kurzem ein neues Fahrrad geschenkt bekommen habe. Zwar keins, das mit den Hochleistungsmaschinen, die im vergangenen Sommer bei der Tour de France durch den Rhein-Kreis schossen, vergleichbar wäre, aber eins, das über zwei luftundurchlässige Reifen, funktionierende Bremsen, Licht und sogar eine Gangschaltung verfügt – und damit weitaus besser ist als alles, was ich vorher hatte. Jetzt stellt sich nur noch die Frage, wohin die ersten Touren denn gehen sollen. Während manche ja gleich ihren ganzen Urlaub auf dem Drahtesel verbringen und quer durch Deutschland oder gar ganz Europa touren, backe ich für den Anfang dann doch lieber kleinere Brötchen. Vielleicht schaffe ich es ja bis ins nächste Dorf – man will den ans Autofahren gewöhnten Körper ja zu Beginn nicht unnötig belasten. Mittelfristig sollte dann auch mal die nächste Eisdiele und ein Ausflug in den Biergarten drin sein. Und vielleicht klappt irgendwann ja mal eine Tagestour entlang des Rheins oder der Erft. Nachdem ich mich informiert habe, gibt es in der Region ja scheinbar unzählige Radwege, die erkundet werden wollen.
Sonnenschein und Radfahren, das gehört irgendwie zusammen. Schon jetzt frage ich mich, wie ich es in den letzten Jahren ohne ausgehalten habe. Generell sieht man in Deutschland doch viel zu wenig Menschen auf dem Rad. Zumindest, wenn man von Sportlern absieht, die in großen Gruppen manchmal recht rücksichtslos über Landstraßen und durch die Orte heizen, und sich nicht gerade zufällig in der Nähe von Schulen oder Universitäten aufhält. Wir sollten uns ein Beispiel an unseren Nachbarn aus dem Westen nehmen. Deswegen appelliere ich an alle Leser – und vor allem an mich selber:
Zieht gerade im Sommer wieder das Rad dem Auto vor! Dann dürfen es beim nächsten Besuch im Biergarten auch wieder zwei, drei Kaltgetränke mehr für jeden Fahrer sein.
Christos Pasvantis