Unter dem Motto „Warum in der Ferne einkaufen?“ finden in diesem Jahr zum fünften Mal die „Heimat shoppen“-Aktionstage statt. Auch die lokalen Händler, Dienstleister und Gastronomen in und um Korschenbroich machen wieder mit zahlreichen Aktionen darauf aufmerksam, dass die Kunden durch ihren Einkauf vor Ort ihr eigenes Lebensumfeld selbst mitgestalten.
Was passiert eigentlich mit dem Einzelhandel bei der schier unbesiegbaren Konkurrenz im Internet? Wenn bald niemand mehr genug Elan hat, sich aufzuraffen und in die gute alte Innenstadt zu gehen, Menschen zu treffen und nebenbei soziale Kontakte zu pflegen, sehen die Ladenbesitzer früher oder später ganz schön alt aus- und die Städte irgendwann ganz schön ausgestorben, kein besonders schöner Gedanke.
Nur wieso beharrt man eigentlich nicht auf den echten Geschäften ganz in der Nähe? Sie bieten immerhin so einiges, wovon der liebe Online-Shop nur träumen kann. Allein eine individuelle und fachgerechte Beratung ist nur vor Ort gewährleistet, auch wenn einige Anbieter aus dem Netz eine vom Computer ausgerechnete Beratung anbieten, die man höchstens still belächeln kann, Kompetenz sucht man vergeblich. Hinzu kommt das unersetzbare Gefühl, das man in einem Café nach dem Einkaufsbummel beim Begutachten der neu erworbenen Schätze verspürt. Diesen Sprudel an Endorphinen kann nur echtes Shoppen, unter Einsatz der eigenen Beine, auslösen.
Ein Paket auszupacken, nachdem man sich kaum erinnern kann, was eigentlich bestellt wurde, kommt da nicht heran, soviel steht fest. Ein weiterer, sehr wichtiger und zu selten bedachter Aspekt ist die Umwelt. Um die Menschen zu möglichst großen Einkäufen zu animieren, bieten viele Online-Geschäfte kostenlosen Hin- und Rückversand an, sodass es kein Problem mehr darstellt, die Kleidung nicht anprobieren zu können oder die Qualität des Stoffes zu ertasten etc. Die Kunden haben eine geringere Hemmschwelle, Artikel, bei denen sie eigentlich nicht sicher sind, zu kaufen, wo sie es doch ohnehin wieder zurückschicken können, sollten sie unzufrieden sein. Diese kostenlose Abgasverschleuderung ist zwar kunden-, jedoch keineswegs umweltfreundlich und sollte von jedem Einzelnen mehrmals überdacht werden.
Auch Familienunternehmen sehen den Online-Portalen mit Argwohn entgegen. Einzelne Geschäfte, eventuell seit Generationen geführt, leben ausschließlich von den wirklich dort anwesenden Kunden, sie bekommen zu Recht Angst um ihre Existenz, wenn das „Heimat-Shopping“ ausstirbt. Und nicht nur sie, auch die Stadt selber vermisst ohne den Einzelhandel die Gewerbesteuer sowie Spenden für stadtbezogene Festivitäten, beispielsweise das Schützenfest.
Je mehr man also darüber nachdenkt, desto bewusster wird einem die Wichtigkeit des Einzelhandels in der eigenen Stadt, hängt an ihm doch viel mehr für das allgemeine Interesse der Einwohner, als man im ersten Moment denkt. Noch haben wir die Wahl zwischen Menschen, Interaktionen, Kommunikation und dem stupiden Klicken der Maus.
Schwätzchen am Ladentisch…
Eine Menge wichtiger Aspekte sprechen fürs „Heimat shoppen“ – und von allen ist es gerade auch das persönliche Miteinander, das sog. „Schwätzchen am Ladentisch“, die gute Beratung, der freundliche Service und die immer wieder stattfindenen Events mit tollen Angeboten, die den Einkauf und das Leben in Korschenbroich so lebens- und liebenswert machen.
Mit den von den Einzelhändlern im ganzen Jahr ins Leben gerufenen Events wie Late-Night-Shopping, Happy Mothersday, Abendbummel, Straßenfest u.v.m. möchten sie ihren Kunden etwas außer der Reihe bieten und dabei rollen sie immer wieder den roten Teppich aus, um zu unterstreichen, wie herzlich willkommen die Kunden sind.
Den Geschäftsleuten in Korschenbroich ist mit solchen Aktionen sehr daran gelegen, die Kaufkraft im Ort zu erhalten. Und mit dem aktuellen „Heimat shoppen“ möchten sie erreichen, dass auch Sie ein Herz für Ihre Heimat entwickeln – oder natürlich das bereits vorhandene Herz für Korschenbroich behalten!
Holen wir Den „Heimat-Scheck“ – Förderung mit 2.000 Euro
Bis zum Jahr 2022 sollen jährlich 1.000 Projekte vom Land NRW mit jeweils 2.000 Euro gefördert werden. Einen solchen „Heimat-Scheck“ können sich Vereine, Organisationen und Initiativen abholen, die sich mit dem Thema Heimat und Heimatgeschichte im Zusammenhang mit lokalen und regionalen Inhalten befassen. Unter dem Motto „Heimat. Zukunft. Nordrhein-Westfalen. Wir fördern, was Menschen verbindet“ fordert das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung zur Beteiligung am Wettbewerb auf. „ Korschenbroich ist für das bürgerschaftliche Engagement seiner Einwohner bekannt. Darauf sind wir besonders stolz. Zahlreiche Initiativen kümmern sich auf vielerlei Weise um den Erhalt und die Weiterentwicklung unserer lokalen Identität. Darum hoffe ich, dass aus unserer Stadt viele Bewerbungen abgeschickt und entsprechend berücksichtigt werden“, ermuntert Bürgermeister Marc Venten zur Teilnahme am Wettbewerb. Infos zur Anmeldung gibt es im Internet auf der Homepage des Ministeriums unter www.mhkbg.nrw.