Wie ein roter Faden zieht sich das Thema „Jagd“ durch die gesamte Kunstgeschichte. Die Sonderausstellung „Die Jagd – Ein Schatz an Motiven“ geht der Evolution des Jagdmotivs nach und präsentiert einen Überblick der Kunst und Kultur des 15. bis hin zum 19. Jahrhundert.
In der Hofkultur der Renaissance – nördlich sowie südlich der Alpen – spielte die Jagd eine herausragende Rolle in der Konstruktion fürstlicher Leitbilder. Die europäischen Großmächte jener Zeit gebrauchten das Jagdmotiv als Mittel zur Machtrepräsentation. Die Valois-Herzöge schafften mit ihren monumentalen Jagdtapisserien einen einzigartigen Repräsentationsmodus, der für die nachfolgenden Fürstenhöfe wegweisend sein sollte.
Die Kontinuität des höfischen Anspruchs auf das Jagdmotiv ist am regionalen Beispiel der Herzogtümer Jülich-Berg zu verfolgen:
Vom jagdbegeisterten Herzog Wilhelm V. von Jülich-Kleve-Berg (1516–1592) bis hin zum Hof des Kurfürsten Johann Wilhelm von der Pfalz (1658–1716) und seiner Gemahlin Anna Maria Luisa de Medici (1667–1743).
Klassische Heldengeschichten und Mythen sowie eigens konstruierte Fürstenlegenden, die von heroischen Jagdabenteuern erzählen, prägen die jahrhundertelange Faszination der Jagd. Die neuen Medien im späten 15. Jahrhundert boten bislang nicht dagewesene Möglichkeiten für folgende Künstlergenerationen, um ihren kreativen Umgang mit der Jagmotivik weiter auszudehnen. Der große Schaffensdrang Johannes Stradanus (1523–1605) brachte neue Jagdszenerien hervor, die für nachkommende Künstler als Inspirationsquelle dienen sollten.
Die zahlreichen Bedeutungsebenen des Jagdmotivs reichten von allegorischen bis zu erotischen Sinngehalten. Skurrile Affenjagden sowie stets beliebte Szenerien mit der Jagdgöttin Diana in Kupferstichen und Tapisserien, in Goldschmiedearbeiten und Möbelstücken waren Ausdruck eines innovativen Umgangs mit der Thematik.
Ebenso humorvoll wie allegorisch wurde das Jagdmotiv in der niederländischen Malerei des Goldenen Zeitalters dargestellt. Gleichzeitig wurde für den neuen Kunstmarkt das Thema in diversen Genres umgesetzt. Ähnlich wie die niederländischen Künstler des 17. Jahrhunderts haben auch die Maler der Düsseldorfer Malerschule im 19. Jahrhundert, wie etwa Johann Wilhelm Schirmer, das Jagdmotiv in ihrer Landschaftsmalerei aufgenommen.
Städtisches Museum Schloss Rheydt · Schlossstraße 508 · 41238 Mönchengladbach
Di. – Fr. 11.00 - 17.00 Uhr · Sa. - So. 11.00 - 18.00 Uhr
Führungen können unter Tel. 02166 - 92890-0 gebucht werden. Infos: www.schlossrheydt.de