Mit einem „bunten“ Programmreigen startete das „Korschenbroich liest“-Lesefestival in sein elftes Jahr und folgt damit einem Satz des Bauhaus-Gründers Walter Gropius, der einmal gesagt hat. „Bunt ist meine Lieblingsfarbe“. Klar, dass im Bauhaus-Jubiläumsjahr mit einer Lesung des Dessauer Autors Andreas Hillger im Kulturbahnhof auch an das diesjährige große Bauhaus-Jubiläum erinnert wurde. Klar auch, dass alle anderen Farben des Lebens mitsamt den vielen Zwischentönen, auf die vor allem sich die Aufmerksamkeit der Literatur richtet, im Lauf des bis November reichenden Programms zum Tragen kommen.
Zwei Veranstaltungen stehen in den Ferienwochen auf dem Programm:
Mittwoch, 21. August, 19.30 Uhr
in der Buchhandlung Barbers, Hannengasse 2 | Eintritt: 7 Euro
Premierenlesung: Christiane Wünsche (Kaarst)
“Aber Töchter sind wir für immer”
Dieser Roman lässt uns die Bande spüren, die uns alle mit unseren Familien und unserem Zuhause verbinden: Schon lange haben sich die drei Schwestern Johanna, Heike und Britta nicht mehr gesehen. Zu verschieden sind sie, zu weit entfernt voneinander leben sie, zu groß ist das Unbehagen, irgendwie. Jetzt treffen sie sich wieder in ihrem Elternhaus am Bahndamm, inmitten der weiten Felder am Niederrhein. Hier, in diesem Haus, fing alles an: Das mit ihren Eltern Christa und Hans, verbunden durch die Wirren des Krieges. Das Leben der Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Und das mit Hermine. In diesem Haus geschah so vieles und wurde so vieles verschwiegen. Bis zu diesem einen Tag.
Christiane Wünsche wurde 1966 in Lengerich in Westfalen geboren, aber schon kurze Zeit später zog die Familie nach Kaarst am Niederrhein. Mit 20 begann Christiane Wünsche ihr Studium in der Großstadt, dennoch blieb sie der Heimat eng verbunden. Seit 1991 wohnt sie wieder in Kaarst, wo sie auch heute lebt und arbeitet.
Montag, 26. August, 19.00 Uhr
im Pfarrzentrum St. Andreas, Kirchplatz 2a | Eintritt: 6 Euro
Ian McEwan ”Kindeswohl” Diskussion zu Buch und Film mit Claudia Meuser
Darf Eltern die Therapie ihres kranken Sohnes richterlich verordnet werden, wenn ihre Religion es verbietet? Ian McEwans "Kindeswohl" wagt sich an ein heikles Thema: Fiona Maye ist eine angesehene Richterin am High Court in London. Mit ihrem Mann Jack ist sie seit mehr als dreißig Jahren verheiratet. Als der ihr eröffnet, dass er ihren Segen für eine außereheliche Affäre will, fällt sie aus allen Wolken. Genau in diesem Moment wird ihr ein eiliger Fall vorgelegt: Ein 17-jähriger Junge, der an Leukämie leidet, benötigt dringend eine Bluttransfusion. Aber seine Familie – Zeugen Jehovas – lehnt das aus religiösen Gründen ab. Genauso wie er selbst. Doch ohne Transfusion wird er qualvoll sterben. Fiona bleiben für ihr Urteil weniger als 24 Stunden. Kann sie jetzt, inmitten ihres emotionalen Tumults, ihre kühle Professionalität bewahren?