Es war an einem Samstag Mitte September, als Josef Jacobs seinen 93-jährigen Vater im Rollstuhl durch die Gladbacher Innenstadt schob. Die beiden Männer waren zum Essen in die City gefahren. Vor einem Café wurde der Senior ohnmächtig – „und hatte in diesem Moment einen Schutzengel an seiner Seite“, wie Josef Jacobs es beschreibt. Im Lokal nämlich saß Kamil Albrecht aus Korschenbroich. Der gelernte Intensivpfleger beobachtete den Vorfall und wusste sofort, was zu tun war. Er eilte herbei und versorgte den alten Herrn mit einer Herzmassage. Wenig später wachte dieser wieder auf. „Meinem dementen Vater geht es den Umständen entsprechend gut“, berichtet Josef Jacobs. Ins Rathaus wollte er nicht mitkommen, aber dafür kamen der Sohn und natürlich der Retter. „So eine Leistung ist nicht selbstverständlich und kann gar nicht genug gewürdigt werden“, lobte Bürgermeister Marc Venten an die Adresse von Kamil Albrecht, der zuerst befürchtet hatte, „dass die Post der Stadtverwaltung ein Knöllchen ist.“ Umso größer war die Freude über die Einladung. Gleichwohl wünscht er sich, dass „eigentlich jeder dieser Erste-Hilfe-Maßnahmen beherrschen muss und sich trauen sollte, sie im Notfall auch anzuwenden.“