Der örtliche stationäre Einzelhandel und die Gastronomen kämpfen seit der Corona-Krise ums Überleben. Sie handelten schnell und zeigten sich kreativ, indem sie mit Aushängen in Schaufenstern und über soziale Netzwerke wie Facebook „Du bist Korschenbroicher, Kleinenbroicher, Glehner“ und Insta-gram auf ihre Angebote aufmerksam machten. Einen Telefon- oder Online-Bestellservice haben sie in kürzester Zeit ins Leben gerufen. „Manche riefen oder schrieben einen an, weil sie etwas Schönes im Schaufenster entdeckt haben, um zu fragen wie sie es ohne persönlichen Kontakt käuflich erwerben können“, berichtet Gabriele Meisner vom Feinkosthimmel. „Wir haben uns natürlich schnell zusammengetan und Wege gefunden, um die Kundenwünsche zu erfüllen.“ Einige, wie z.B. die Buch & Spielkiste in Glehn, haben einen Tisch vor den Laden gestellt und die Ware dort mit dem genügenden Abstand überreicht. Polona Stropnik vom Creativ-Shop in Kleinenbroich hat über soziale Netzwerke fertig gepackte Bastelpakete angeboten. Die Buchhandlung Barbers lieferte alle Bücher persönlich aus. Die Besitzer der Mode- und Schuhgeschäfte improvisierten ebenso und waren zu Fuß, mit dem Fahrrad oder für weitere Strecken mit dem Auto unterwegs, um die bestellte Ware auszuliefern. „Wir sind zufrieden, dass das Geschäft wenigstens etwas weiterläuft,” freut sich Nobert Oellers vom Schuhgeschäft Oellers. Jörg Hündgen vom Salon Hündgen verkaufte seine Pflegeprodukte, um den Erlös seinen Angestellten zu geben, weil ihnen neben der Kurzarbeit auch noch das Trinkgeld fehlt. Ulrike Freyer von Feder und Tinte stellte zusätzlich ein Körbchen mit schönen Karten in den Eingang, mit dem Hinweis „Bitte bedienen Sie sich und schreiben Sie gerade jetzt Ihren Liebsten ein paar Zeilen.” Ideenreichtum und liebevolle Gesten ließen Korschenbroich zusammenhalten und Gott sei Dank musste bei den herrlichen Temperaturen nicht auf das Eis verzichtet werden. Geduldig und mit dem nötigen Abstand fügten sich Groß und Klein in die langen Warteschlangen, um hinterher das langersehnte Eis zu schlecken. Gastronomen orientierten sich absolut um, um ihren Betrieb am laufen zu halten. Sie kochen weiter und bieten ein Hol- oder Lieferservice an. Selbst das wird ganz toll von den Bürgern angenommen, berichtetet uns Josefa Schulz vom Restaurant Alt Glehn und viele weitere Gastronomen bestätigten das auch.
„Natürlich deckt es nicht das herkömmliche Tagesgeschäft ab, aber es ist schön zu sehen, dass unser Angebot und unsere Mühen gewertschätzt werden“, erzählt Wilfried Vennen vom Brauhaus Liedberg. Im Großen und Ganzen sind die Unternehmer vor Ort glücklich zu sehen, dass nicht nur auf den Online-Handel zurückgegriffen wird, sondern das Heimat-Angebot so geschätzt und genutzt wird. Freuen können wir uns alle, dass es in Kürze mit den Frisörbesuchen weitergeht und man nicht notgedrungen selbst zur Schere greifen muss.
Jetzt können wir nur hoffen, dass die Regierung bald wieder den Besuch in den Restaurants und Biergärten erlaubt. Auch wenn wir uns dann noch immer eingeschränkt verhalten müssen, aber das „Carpe Diem“ vermissen wir wohl alle am meisten.
Bleiben Sie weiterhin solidarisch und unterstützen Sie Ihre Heimat.