2500 Anrufe verzeichnete die Feuerwehr am Samstag, den 15. August. Bürgerinnen und Bürger riefen aus persönlicher Betroffenheit an, weil ihre Keller voll Wasser liefen – oder weil sie Überflutungen im öffentlichen Straßenraum melden wollten. „Wir sind damit an unsere Kapazitätsgrenze gestoßen und weit darüber hinaus“, zieht Wehrführer Frank Baum Bilanz. „Die Feuerwehr ist für alle da. Aber leider konnten wir nicht überall gleichzeitig sein.“ 120 Kräfte waren an 107 Orten im Einsatz. Bürgermeister Marc Venten hob in einem Dankesbrief die großartige Leistung der Korschenbroicher Wehrleute hervor: „(…) wir können uns in Korschenbroich auf unsere Feuerwehr verlassen, die mit technischem Gerät und persönlichem Zuspruch zur Stelle ist, wenn es darauf ankommt.“
„Auch Privatleute bedanken sich, weil wir Schaden abwenden oder minimieren konnten“, berichtet Frank Baum. „Leider gibt es aber auch Beschwerden von Anwohnerinnen und Anwohnern, die nicht verstehen können, warum ihnen nicht zuerst geholfen wurde. Wir mussten nach Gefahrenlage priorisieren“, erklärt Baum die Reihenfolge der Einsatzorte, „und wir bitten um Verständnis, dass wir zwar Keller leerpumpen, aber nicht für das Ausräumen und Trocknen zuständig sind.“ An dieser Stelle möchte er auch Nachbarn sensibilisieren: „Viele haben mit angepackt und beherzt zu Eimer und Aufnehmer gegriffen. Es gab aber leider auch Schaulustige, die lange Zeit untätig stehen blieben und sich dann abwendeten.“
Bereits im Betriebsausschuss wurde darüber diskutiert, wie die Stadt solchen Starkregenereignissen in Zukunft begegnen kann. Die Bevölkerung ist aufgerufen, Bilder und Videos zur Verfügung zu stellen. Darüber hinaus gibt Thomas Kochs, Tech. Betriebsleiter des Städt. Entsorgungsbetriebes, folgende Tipps an alle Privathaushalte: „Ratsam ist eine Prüfung der Gegebenheiten. Wird Regenwasser zum Haus hingeführt? Ist der eigene Kanal intakt und mit einer Rückschlagklappe versehen?“ Gerne unterstützt der Städtische Entsorgungsbetrieb betroffene Eigentümer u.a. zu diesen Fragen und empfiehlt mögliche Maßnahmen.
„Für eine effiziente Beratung ist es wichtig, dass wir vorab einige Informationen über das betroffene Grundstück erhalten,“ weiß Thomas Kochs. Das geht unkompliziert mit dem Formular „Selbstauskunft Starkregen“, welches im Bürgerserviceportal hinterlegt und beim Entsorgungsbetrieb telefonisch angefordert werden kann. Auch die Flyer zur Verhaltensvorsorge sowie zur Bauvorsorge liefern wertvolle Tipps. Beide Flyer liegen in den Verwaltungsgebäuden zur Mitnahme aus und sind ebenfalls im Bürgerserviceportal der Stadt Korschenbroich unter dem Stichwort „Starkregen“ abrufbar.