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Auch wenn die sommerliche Grabbepflanzung den herbstlichen Gewächsen jetzt weicht, muss dabei keineswegs auf Farbe verzichten werden. Ganz im Gegenteil. Es gibt eine Reihe von farbenfrohen Herbstblühern, denen die weniger kräftigen Sonnenstrahlen im Herbst ausreichen.
Für ein Farbenspiel auf dem Grab sorgen Astern, Chrysanthemen, Callunen, Herbst-Anemonen oder Gaultherien. Genauso lässt sich mit Heidekraut, Alpenveilchen und Herbstmargeriten eine schöne Herbstbepflanzung gestalten.
Nur sollten nicht zu viele verschiedene Pflanzen und Farben gewählt werden, da es schnell zu unruhig aussieht. Lieber Ton in Ton pflanzen oder ein Zusammenspiel von Bodendeckern mit blühenden Stauden lassen die Grabstätte harmonischer wirken. Viele Friedhofsgärtnereien und Floristen geben Tipps und bieten ein reichhaltiges Angebot für die Bepflanzung.
Der Liebling der herbstlichen Grabbepflanzung, „Erika“, verkörpert mit seinen kleinen purpurroten und zart-rosa oder weißen Blüten die Farben des Herbstes. Besonders beliebt ist das Heidekraut auch, weil es immergrün, pflegeleicht und frostbeständig ist. Außerdem blüht es bis weit in den Winter hinein und ist auch nach der Blüte noch dekorativ. Die Anordnung in Form eines Herzes mit rosafarbenen Heidepflanzen oder eines Kreuzes in Purpurrot-Ton auf immergrünen Bodendecker, wie beispielsweise Sternmoos, ist nicht nur eine schöne Farbharmonie, sondern hebt einen besinnlichen Charakter hervor, besonders an Tagen wie Allerheiligen und Totensonntag.
Für die Grabumrandung oder großflächige Grababdeckung eignen sich hervorragend die winterfesten bodendeckenden Halbschatten-Pflanzen Efeu, Zwerkmispel oder Sternmoos. Bodendecker lassen sich schön mit Kleingehölzen und Ziersträuchern wie Bärentraube, Scheinbeere, Silberblatt und Silberkörbchen kombinieren, mit denen sich reizvolle Farbkombinationen erzielen lassen. Die immergrünen Bodendecker eigenen sich hervorragend als Dauerbepflanzung und umso großflächiger sie gepflanzt werden, umso mehr erleichtert es die Grabpflege.
Vor dem Kauf sollte jedoch darauf geachtet werden, dass sie nach den am Grab herrschenden Lichtverhältnissen (sonnig, Halbschatten, schattig) ausgewählt werden.
Grundsätzlich sollte vor der Grabbepflanzung klargestellt werden, wieviel Zeit man für die Pflege des Grabes aufwenden möchte bzw. kann, denn ein Grab bedarf ständiger Pflege. Oftmals ist es den Hinterbliebenen aber auch nicht möglich, das selbst zu tun. Mit beispielsweise einem Dauer-Grabpflegevertrag kann eine gärtnerische Betreuung gesichert werden. Auch für das eigene Grab kann so Vorsorge getroffen werden.
Wird die Grabstätte von den Verbliebenen gepflegt, wird in Regel der Aufwand so gering wie möglich gehalten. Das heißt, dass vor allem sehr pflegeleichte Pflanzen zum Einsatz kommen und ca. 2/3 der Grabbepflanzung als Dauerbepflanzung (Bodendecker) angelegt wird. Da die Möglichkeiten zur Grabgestaltung und Grabbepflanzung im Herbst sehr vielfältig sind, ist es hilfreich sich fachmännische Auskunft einzuholen. Erfahrene Friedhofsgärtner in der Region sind gerne bei der idealen Pflanzenauswahl und dekorativen Gestaltung eines Grabes behilflich.
Was ist die richtige Graberde? Ideal ist eine unkrautfreie Komposterde. Sie enthält nährstoffreichen Humus, der die Pflanzen mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt und Pflanzenwachstum und Widerstandskraft unterstützt. Komposterde reduziert den Aufwand des Unkraut-Jätens im Frühjahr. Außerdem verhindert die Abdeckung mit Graberde das Austrocknen der darunterliegenden Erde, denn gute Graberde zeichnet sich durch eine gute Wasserspeicherkapazität aus. Eine Grababdeckung mit Graberde sieht durch ihre dunklere Farbe und lockere Konsistenz nicht nur gleichmäßig aus, sondern verleiht jeder Grabstätte ein ästhetisches Aussehen.
Blumen, Pflanzen und Dekorationen kommen auf dem dunklen Untergrund noch mehr zur Geltung. Die Graberde kann aber auch in den aufgelockerten Boden eingearbeitet werden, wenn das Grab z.B. mit Bodendeckern und sonstigen Pflanzen gestaltert wird, denn auch hier sind die Nährstoffe für die Pflanzen wichtig. Die Erde ist in jeder
Gärtnerei oder bei jedem Friedhofsgärtner erhältlich.
Gerade der Herbst bietet eine Vielzahl von Materialien, aus denen sich zusammen mit Blüten und Tannengrün dekorative Gestecke, Kränze und Pflanzschalen für den Friedhof gestalten lassen, die die Gräber jetzt besonders schön aussehen lassen. Viele Hinterbliebene lieben es, ihren Verstorbenen mit kleinen liebevollen Gegenständen ihre Zuneigung und Nähe auszudrücken. Oft sind es Gegenstände, die Erinnerungen wach halten, oder Herzen, die für die unendliche Liebe stehen, und Engel, die sinnbildlich für die Sehnsucht nach Schutz und Seelenheil stehen. Ein ausgesprochen beliebtes Schmuckelement sind Grablicher aller Art. Speziell das natürliche Kerzenlicht (das ewige Licht) symbolisiert Verbundenheit mit dem Verstorbenen, denn Gerade an Gedenktagen sorgen leuchtende Grablaternen für eine schöne Optik und besonders an Allerheiligen (1. November) ist es hierzulande Brauch ein Licht anzuzünden.