Für die 9-jährige Leonie Haase stand es bereits vor zwei Jahren fest. „Ich spende meine Haare für krebskranke Kinder.“ „Eine Klassenkameradin von mir hatte das auch damals gemacht und ich fand das so toll, dass ich auch meine Haare spenden wollte. Ich finde es einfach schön, wenn Kinder Kindern helfen und dass aus meinen Haaren eine Perücke gemacht wird, somit muss ein Kind nicht mit Mütze oder Kopftuch rumlaufen“, erzählt Leonie. Im Salon Erkes in Glehn tauchte die sympatische 9-jährige mit Maßband auf, damit auf jeden Fall die 30 cm-Marke beim Abschneiden eingehalten wird. Leonie hat sich gemeinsam mit ihren Eltern im Vorfeld schlau gemacht und über die Webseite Haare-spenden.de Kontakt aufgenommen.
„Zwar reicht schon ein Zopf mit einer Länge von 25 cm, aber nachdem unsere Tochter gelesen hat, das die Organisation noch eine Geldspende dazu gibt, wenn die Haare 30 cm lang sind, stand für Leonie der Entschluss fest, dass sie mindestens diese Länge erreichen möchte“, berichten die Eltern Daniela und Martin Haase vom Fußbodenservice Haase in Glehn.
Auf die Frage, ob es ihr Wunsch war, antwortet Leonie ganz selbstbewusst, dass es ihre ganz alleinige Entscheidung war und dass ihre Eltern mächtig stolz auf sie sind, „Schließlich haben sie früher auch Blut gespendet“, fügt sie noch hinzu. Wegen Corona-Vorschriften konnten Leonies Eltern nur durchs Schaufenster beobachten, wie ihre Tochter ihren langen Zopf abschneiden ließ. Gerührt über soviel Empathie, die von diesem jungen Mädchen ausgeht, kullerten bei Papa ein paar Tränen. Auch die Frisöse, die den Schnitt vollzogen hat, war absolut stolz auf ihre junge und mutige Kundin. Für Leonie steht nur eines fest: „Ich wünsche mir, dass ein Kind dadurch sehr, sehr glücklich wird. Und falls meine Frisur hinterher blöd aussieht, ist hoffentlich ein anderes Kind glücklich.“ Aber das Ergebnis hat gezeigt, dass Leonie mit langen oder kurzen Haaren nicht nur ein ganz tolles, sondern auch ein sehr hübsches Mädchen ist.
Für Marlies Erkes stand ebenso fest, soviel Gutes muss man unterstützen und der Besuch in ihrem Salon war für Leonie natürlich umsonst.