© Foto: Sven Frank (Bruderschaftsfotograf)
Auch für 2021 wurde das Korschenbroicher Heimat- und Schützenfest „Unges Pengste“ abgesagt. Das heißt, die beiden Schützenkönige Jens Buschhüter (St. Katharina Junggesellen Bruderschaft) und Andreas Wegner (St. Sebastianus Bruderschaft) bleiben bis 2022 im Amt.
Unter dem Slogan „Unges Pengste hält oss tesaame“ wird es wie im vergangenen Jahr ein virtuelles Schützenfest geben. Wir haben ein Interview mit den amtierenden Königen geführt: Jens Buschhüter (23 J.), gebürtiger Korschenbroicher und mit Leidenschaft seit 2016 im Schützenzug De i-Dötskes. Andreas Wegner (38 J.), seit 2018 wohnhaft in Korschenbroich, ist mit Herz und Seele seit 8 Jahren im Schützenzug Alt Engbrück dabei.
IN: Schweren Herzens wurde Korschenbroichs Heimat- und Schützenfest „Unges Pengste“ zum zweiten Mal in Folge abgesagt. Tut das nicht weh?
Beide: Natürlich tut es weh. Im Dorf wird man darauf angesprochen. Es schmerzt, wenn man an die nun unter normalen Umständen laufenden Vorbereitungen denkt. Momentan liegen die Planungen auf Eis. 2020 hatten wir uns viel vorgenommen. Der Spaß, die Lust, die Gemeinschaft, das ganze Drumherum. Wir wollten es ja machen, weil es einfach dieses ,,Pengste-Gefühl“ gibt. Es betrifft aber nicht nur uns als Könige. Unsere vier Minister sind genauso deprimiert. Aber die Situation schweißt auch zusammen. Wir sind ein tolles Team und überstehen die beschwerliche Zeit gemeinsam.
IN: So ein Jahr hätten Sie sich als Schützenkönige bestimmt nicht erträumt. Keine Paraden, keine Ehrungen, kein Feiern, kein Rummel…
J. Buschhüter: Geträumt habe ich vom Festzelt, Aufzügen und Paraden. Von Currywurst und Pommes sowie frischem Bier vom Fass. Aber das schon als kleiner Bub - mit Silber durch Korschenbroichs Straßen ziehen...Es war ein Traum für mich diesen Wunsch zu erfüllen. Ich habe es geschafft, aber dass es nun so kommen würde, konnte niemand erahnen.
A. Wegner: Nein, damit hat keiner gerechnet. Auch ich hatte mich nach dem Vogelschuss im Jahr 2019 auf ein Jahr voller Paraden, Feiern, Gemeinschaft und neuer Freundschaften gefreut, um am Ende ein richtiger Korschenbroicher zu sein. Nun leben wir in einer verdrehten Welt weit ab von der überschwänglichen Vorfreude auf Unges Pengste und das Königsjahr.
Beide: Momentan ist aber viel wichtiger, dass unsere Familien, Freunde, Schützenbrüder und Mitmenschen gesund bleiben und alle möglichst schnell geimpft werden. Wir möchten ein Unges Pengste in gewohnter Tradition nach Glaube-Sitte-Heimat feiern und wir denken, das ist im Sinne aller Korschenbroicher Schützen.
IN: Es ist aber immerhin ein virtuelles Schützenfest geplant. Was erwartet die Besucher und wird es wieder eine Pfingsttombola geben?
Beide: In diesem Jahr wird es eine Online-Version der Pfingsttombola zugunsten der Kinder-Direkthilfe Korschenbroich (Kdh) geben. Es ist die 37. und bedeutend für das Hilfsprojekt ,,Kinder-Hoffnung-Bolgatanga“. Es werden 5000 Lose zum Preis von jeweils 2 Euro angeboten. Wir möchten hier ein wenig dafür werben: Für ein paar Euro kann man ein tolles Projekt unterstützen und zusätzlich selber einen Gewinn ergattern. Es wird auch wieder ein virtuelles Schützenfest geben. Da wir Korschenbroicher zwar Traditionen wahren, uns aber auch immer wieder neu erfinden, wird das Angebot ähnlich wie im letzten Jahr sein, auf ein paar Änderungen dürfen sich die Teilnehmer aber freuen. Das virtuelle Bier an der Theke bleibt natürlich unangetastet.
IN: Diese Zeit wird wohl in die Geschichte eingehen und Ihre Namen werden als amtierende Schützenkönige in der Unges Pengste-Chronik gleich
dreimal hintereinander vorkommen. Das hat es bis dato auch noch nicht gegeben. Wie groß ist Ihre Freude auf Unges Pengste in 2022?
Beide: Uns wäre es jedenfalls lieber gewesen, unsere Namen nur einmalig in der Chronik zu lesen. Dann hätten wir schon ein geiles Jahr hinter uns und könnten glücklich mit vielen schönen Erinnerungen zurückdenken. Derzeit stehen viele andere Themen im Vordergrund. In diesem Jahr war die Absage schon früh absehbar, während wir alle im letzten Jahr auf ein Pandemieende in 2021 gehofft hatten. Jetzt wird es wieder nach hinten geschoben. Ob nun Unges Pengste 2022 unser Königsjahr wird, kann momentan niemand vorhersehen. Aber Sie können uns eins glauben: Wir freuen uns darauf, endlich unser Königsjahr mit unseren Ministern Heribert, Christoph, Markus und Gerrit und unseren Damen zu feiern. Und es ist egal, wann es gefeiert wird. Hauptsache, wir können es irgendwann wieder so feiern, wie wir es kennen.
IN: Anstatt „die Augen rechts“, heißt es für alle Schützen - erstmal weiterhin nach vorne blicken! Wir wünschen Ihnen ein schönes und erfolgreiches Schützenfest, auch wenn es nur virtuell sein wird. Mögen viele Spenden für die Kinder-Direkt-Hilfe Korschenbroich zusammenkommen und Sie weiterhin viele Menschen für das Brauchtum begeistern.
Infos und Tombola-Lose unter www.unges-pengste.de