Im Stadtgebiet gibt es an einigen Stellen vorbildliche Lösungen für den Rad- und Fußgängerverkehr. Daneben bestehen Problembereiche, die mit kleinen Maßnahmen entschärft werden können. Außerdem findet man Situationen im Straßenraum vor, für die es große neue Lösungen geben muss.
Zu dieser ersten Einschätzung kam eine Kommission, die jetzt mit dem Rad und zu Fuß das Stadtgebiet bereiste. Hintergrund: Die Stadt möchte nach einem Beschluss des Ausschusses für Mobilität, Verkehr und Grünflächen in die Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in NRW e. V. aufgenommen werden. Die Bereisung war nach der Antragstellung 2021 nächster Schritt des Aufnahmeprozesses.
Zur Gruppe gehörten Peter London und Martin Lohmann vom Verkehrsministerium NRW, Guido Ensemeier und David Huber von der AGFS NRW, Axel Stucke als Wachleiter der Polizeiwache Korschenbroich, Heinz-Josef Dackweiler von der ADFC-Ortsgruppe sowie Bürgermeister Marc Venten, Beigeordneter Georg Onkelbach sowie weitere Amtsleiter und Fachbereichsleitungen.
Mit dem Fahrrad bereiste die Gruppe die Ortschaften Korschenbroich, Herrenshoff und Kleinenbroich. Positiv beeindruckt zeigte man sich von der Neugestaltung der Unterführung (Trog) in Kleinenbroich. An anderen Stellen wurden Punkte wie plötzlich endende Radwege oder irreführende Beschilderungen bemängelt.
Später ging es dann zu Fuß durch den Ortskern weiter. Diskutiert wurde beispielsweise über die Ausgestaltung der Barrierefreiheit und über die Nutzungsmöglichkeiten der beiden parallelen Fahrbahnen zur Landstraße, die durch den Ort führt.
Eine Mitgliedschaft in der Arbeitsgemeinschaft kostet einen Jahresbeitrag, eröffnet aber gleichzeitig den Weg zu neuen Fördertöpfen. Diese können bei der mittel- und langfristigen Planung der Radinfrastruktur in Korschenbroich hilfreich werden. Beispielsweise wird gerade an folgenden Projekten gearbeitet: Entlang der K 35 zwischen Drölsholz und Kleinenbroich soll ein Fuß- und Radweg entstehen. Innerhalb von Kleinenbroich entlang der K 4 ist ein Geh- und Radweg geplant. Im Rahmen der Erschließung für eine Wohnbebauung wird entlang der Schelsener Straße ein etwa 200 Meter langer Fuß-/Radweg aus der Ortslage Steinhausen nach Süden mit Anschluss an die B 230 gebaut. An der Planung von Radschnellwegen und Radvorrangrouten, die auch das Stadtgebiet von Korschenbroich durchziehen sollen, wird überregional gearbeitet. Die Stadt Korschenbroich ist über den Rhein-Kreis Neuss an den Ausarbeitungen zum Radverkehrskonzept Rheinisches Revier durch den Zweckverband Landfolge Garzweiler beteiligt. Im Stadtgebiet liegen Korridore für zwei Radschnellwege und der Verlauf von drei Radvorrangrouten mit einer Gesamtlänge von etwa 20 Kilometern. Neben der Anlage neuer Radwege soll auch das Fahrradparken höhere Priorität bekommen.