Dies ist das Motto, das schon seit vielen Jahren Motiv ist, an die Gräuel des Holocausts - die Shoah - zu erinnern.
Die Gedenkveranstaltungen zur Reichspogromnacht finden seit vielen Jahren immer wieder unter Beteiligung von Schülern der Geschichtswerkstatt der Realschule Korschenbroich und des Gymnasium Korschenbroich statt.
Diese Idee, sich der Geschichte zu erinnern um der Zukunft willen, wurde mit einer besonderen Lesung in der Aula des Gymnasiums Korschenbroich für SchülerInnen der 10. Klassen der Realschule und des Gymnasiums Korschenbroich lebendig. Regine Saus, Lehrerin am Gymnasium Korschenbroich, begrüßte Ruthy Sherman und Lea Floh sowie die Gäste und die Schüler der beiden Schulen im Namen der Stadt und der Schulleitungen und wies auf eine bewegende und nicht alltägliche Veranstaltung hin.
Die Tochter von Hilde Sherman - Ruthy Sherman - erzählte vor Schülern, vor Mitgliedern der jüdischen Gemeinde Mönchengladbach, Mitgliedern und Freunden der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit und Gästen aus Korschenbroich vom Leben ihrer 2011 verstorbenen Mutter Hilde Sherman.
In eindrücklicher Weise schilderte Ruthy Sherman, wie das Überleben im KZ sich auf das spätere Leben auch in der Familie auswirkte. Diesen Teil der Lebensgeschichte zu verarbeiten und besser in ihr „Leben danach“ zu integrieren, griff die Mutter den Rat eines Arztes auf und schrieb ihre Geschichte nieder, die dann zum Buch „Zwischen Tag und Dunkel“ führte.
Zuhörer Hermann-Josef Kronen
Ruthy Sherman besuchte auch das Haus auf der Steinstraße, in dem ihre Eltern Kurt Winter und Hilde Winter lebten. Heute ist dort Optik Huppertz. „Ich führte Frau Sherman durch das Haus, was nicht nur bei ihr traurige Erinnerungen an ihre Eltern weckte, auch für mich waren es sehr ergreifende Momente“, berichtet der Optiker Peter Huppertz.
Kurt Winter und Hilde Winter, geb. Zander heirateten am 6. Dezember 1941 in Korschenbroich und lebten im Haus auf der Steinstraße 4, bevor Familie Winter am 10. Dezember zur Deportation aufbrechen musste.
Hilde Sherman, verwitwete Winter hat in ihrem Erlebnisbericht „Zwischen Tag und Dunkel. Mädchenjahre im Ghetto“ ihren langen Weg von Korschenbroich 1941 bis zur Rettung in Kiel (1. Mai 1945) eindringlich beschrieben.
Einen anderen Erlebnisbericht „Albtraum ohne Ende. Den Toten zum Gedenken, den Lebenden zur Mahnung“ hat Alfred Winter, Bruder von Kurt, nach dem Krieg geschrieben.
„Nun möchte ich, in Zusammenarbeit mit Wolfgang Skiba, in meinem Geschäft einen kleinen Ort des Gedenkens an diese Familie schaffen, die hier gelebt hat“, so Peter Huppertz. So wird es eine Vitrine mit Erinnerungsstücken, wie z.B. die Hochzeitsurkunde der Winters geben und natürlich Einblicke in die Bücher von Hilde und Ruthy Sherman und Alfred Winter. Diese sind in der Buchhandlung Barbers erhältlich