Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,
zum Jahreswechsel halten wir die Zeit für einen Moment an. Wir schauen auf 2022 zurück und formulieren unsere Wünsche und Hoffnungen für das frisch begonnene neue Jahr 2023. Was können und dürfen wir erwarten?
Einmal mehr haben uns die zurückliegenden zwölf Monate gezeigt, dass wir nicht isoliert auf einer Insel namens Korschenbroich leben. Vielmehr hat das weltweite Geschehen direkten oder indirekten Einfluss auf unser Leben und Erleben. Es stellt uns Fragen und kann unsere Planungen durchkreuzen. Und dann kommt es darauf an, wie wir als Einzelpersonen und als Stadtgemeinschaft mit den Situationen und veränderten Aufgabenstellungen umgehen. Wie solidarisch sind wir? Wie denken und diskutieren wir über Angriffe auf die Demokratie in unserem Land und in der Welt? Wie erleben wir den Gesundheitszustand unserer Erde? Welche eigenen Konsequenzen ziehen wir? Und wie entwickeln wir unsere Stadt in diesem großen Kontext weiter?
Liebe Leserinnen und Leser, vielfach finden wir Antworten in vergleichsweise kleinen Augenblicken. Einige Bilder aus dem Jahr 2022 werden mir diesbezüglich nachhaltig in Erinnerung bleiben. Dazu gehört die von Schülerinnen und Schülern organisierte Drive-In-Sammlung als eine der ersten Reaktionen in unserem Stadtgebiet auf den Angriffskrieg in der Ukraine. Viele Spendenaktionen und große Zeichen der Hilfsbereitschaft aus unserer Bevölkerung folgten – und viele Geflüchtete haben in unserer Stadt 2022 eine vorläufige Unterkunft gefunden. Zu meinen persönlichen im Kopf abgespeicherten Bildern des vergangenen Jahres gehören die – endlich wieder ohne Maske sichtbaren - lächelnden Gesichter auf unseren schönen Schützen- und Stadtfesten. Zukunft braucht Heimat. Ein starkes Fundament, auf das man aufbauen und sich sogar in unruhigen Zeiten stützen kann. Zu meinen Bildern 2022 gehört der Startschuss zum City-Lauf, den wir im September wieder live erleben durften und gleich im kommenden März wieder feiern können. In Erinnerung bleiben aber auch fragende und enttäuschte Blicke. Wie gehen wir mit Lieferengpässen, Inflation, Mangellagen, Existenzsorgen um?
Meine Taktik lautet: Die Ziele im Blick behalten und Schritt für Schritt darauf zugehen. Auch wenn man unterwegs improvisieren muss. Wichtig ist, das Miteinander nicht aus den Augen zu verlieren. Hier erkenne ich viel Gutes in unserer Stadt. Das stimmt mich zuversichtlich. Uns allen wünsche ich für die kommenden zwölf Monate eine große Portion Mut, jede Menge Austausch, Erfolg bei der Erreichung der selbst gesteckten Ziele sowie ganz viel Glück und Gesundheit.
Ihr Marc Venten