„Und dann muss man ja auch noch Zeit haben, einfach dazusitzen und vor sich hinzuschauen” (Astrid Lindgren) – und natürlich Zeit für die eine oder andere „Korschenbroich liest“-Veranstaltung: Ohrenschmaus und Seelenfutter, Anregendes und Unterhaltsames stehen in den kommenden Wochen gleich in mehrfacher Weise auf dem Programm:
Donnerstag, 22. Februar, 19 Uhr
„Das Glück ist keine Dauerwurst“
Erich Kästner zum Jubiläum
Pfarrzentrum St. Andreas | Eintritt: 15 Euro
„Das doppelte Lottchen“, „Pünktchen und Anton“, „Emil und die Detektive“: Kästners Kinderbücher durften über Jahrzehnte in keinem Kinderzimmer fehlen. Aber der 1899 geborene und vor 50 Jahren (1974) verstorbene Schriftsteller war sehr viel mehr als Kinderbuchautor: promovierter Germanist, Journalist, Lyriker, Satiriker. Von den Nationalsozialisten mit einem totalen Schreibverbot belegt, von der Gestapo mehrmals verhaftet und wieder freigelassen, ging Kästner den Weg in die „innere Emigration“ und engagierte sich nach Kriegsende u.a. als Präsident des westdeutschen PEN-Zentrums. Niemals war es sein Ehrgeiz, die Welt zu verändern. Er hatte nicht mehr und nicht weniger zu bieten als Grazie und Esprit, Humor und Vernunft. Er, der Sänger der kleinen Leute und der Dichter der kleinen Freiheit, ist mittlerweile ein Klassiker der deutschen Literatur des 20. Jahrhunderts.
Zum 125. Geburtstag und 50. Todestag laden wir Sie ein zu einem Streifzug durch Bekanntes und weniger Bekanntes aus Erich Kästners unterschiedlichen Werken. Textauswahl und -Vortrag liegen bei dem Hamburger Sprecher und Rezitator Clemens von Ramin, der seine ZuhörerInnen seit 26 Jahren mit seiner Stimme in den Bann von Gedichten und Texten zieht: „Ramin macht Kino im Kopf“ (Die Welt). Begleitet wird Clemens von Ramin von der temperamentvollen Akkordeonistin Natalie Böttcher, die in St. Petersburg geboren und ausgebildet wurde und heute als Solistin auf vielen großen Bühnen ihr Publikum begeistert.
Sonntag, 25. Februar, 16 Uhr
„Mein Freund, der Baum“
Ein kulturhistorisch-literarischer Waldspaziergang
Museum Kulturbahnhof | Eintritt: 8 Euro
Schon in uralten Mythologien kommt den Bäumen eine ganz besondere Bedeutung zu. Das Verhältnis zwischen Mensch und Baum ist in vielen Kulturen und Literaturen intensiv bearbeitet worden. Die aktuelle Bedrohung von Wäldern und drohende Materialknappheit ebenso wie die Erkenntnis der Klimaschädlichkeit von Plastik, Beton & Co. haben den Wald und die Bäume wieder in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt.
Zu einer Spurensuche nach den kulturhistorischen Wurzeln und den jüngsten literarischen Trieben der Beschäftigung des Menschen mit Eiche, Fichte, Tanne & Co. laden wir an diesem Nachmittag ein.
Texte und Erläuterungen: Rita Mielke
Musikalische Begleitung: Ottmar Nagel (Gitarre)
Eintrittskarten erhältlich in der Buchhandlung Barbers · Hannengasse 2 · Korschenbroich · Tel. 02161.99 99 849