„Auflegen!“ heißt der kurze und prägnante Rat, wenn sie fragwürdige Anrufe erhalten. Weitere konkrete Verhaltenstipps zum Schutz im Alltag vor Telefonbetrug gaben jetzt Stephanie Pampel, Präventionsexpertin bei der Polizei im Rhein-Kreis Neuss, und Petra Köhnen als Seniorenbeauftragte.
Verschiedene Prominente wie beispielsweise Horst Lichter, die Band „Die Räuber“, sind Paten der Kampagne „Auflegen“, die die Polizei im Rhein-Kreis Neuss ins Leben gerufen hat.
„Die Täter sind kommunikativ sehr stark“, sagt Frau Pampel. Sie verstehen es, die Angerufenen so unter Druck zu setzen, dass die Geschädigten sehr viel von sich preisgeben. „Wir wollen darüber informieren, dass es keinen Arzt, keinen Bankmitarbeiter, keinen Polizisten, keinen Staatsanwalt gibt, der anruft und am Telefon Geld einfordern würde“, sagt sie. Auch würde nie jemand Kontoverbindungen, eine PIN- oder TAN am Telefon abfragen“, ergänzt Pampel.
Die Opfer werden psychisch enorm unter Druck gesetzt und können dann keinen klaren Gedanken mehr fassen. Im direkten Telefonkontakt mit den Kriminellen sind sie überfordert. „Viele beschreiben, dass sie in der Situation handlungsunfähig waren, sich wie ‚ferngesteuert’ oder ‚hypnotisiert’ fühlten’, weiß Petra Köhnen. Sie nutzt die Kampagne und hat den roten Schriftzug „AUFLEGEN! “ als Aufkleber auf den Deckel der Notfalldose platziert. „Da die Dose im Kühlschrank steht und man sie häufig sieht, soll der Aufkleber dazu beitragen, dass man verinnerlicht, bei Betrugsanrufen aufzulegen“, hofft Köhnen.
Die Notfalldose ist kostenfrei und wird vom Sozialamt der Stadt Korschenbroich älteren oder pflegebedürftigen BürgerInnen zur Verfügung gestellt. In der Notfalldose befinden sich Antworten auf Fragen, die während eines Rettungseinsatzes wichtig werden könnten.
Notfalldosen können unter Petra.Koehnen@Korschenbroich.de oder telefonisch 02161 613-169 bestellt werden.