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Das Frühjahr steht in puncto Auto ganz im Zeichen der Fahrzeugaufbereitung, ob zur Steigerung des Verkaufswertes oder um wieder mehr Spaß am eigenen Auto zu haben: Eine professionelle Autoaufbereitung wirkt wie eine Frischzellenkur.
Ein Neuwagen besitzt Schätzungen zufolge heute eine durchschnittliche Lebensdauer von etwa 18 Jahren. Durch den Fortschritt der Technik und die Weiterentwicklung der Materialien ist diese „Lebenserwartung” im Vergleich zu früher deutlich gestiegen. Das Auto hält also länger - sollte aber während dieser Zeit möglichst auch optisch in Schuss bleiben. Wer etwa sein Fahrzeug nach ein paar Jahren verkaufen will, wird bei mangelhafter Optik einen kräftigen Abschlag hinnehmen müssen, auch wenn die Technik noch gut funktioniert. Der Halter eines Fahrzeugs kann mit einer professionellen Pflege gerade nach dem Winter dafür sorgen, dass es weniger an Wert verliert und drohende Schäden rechtzeitig erkannt und beseitigt werden. Dazu gehören eine Reihe von Maßnahmen. Hier eine Checkliste:
Gegen Dellen, Schmutz und Rost
Die Aufbereitung geht weit über Wagenwäsche und Aussaugen des Innenraums hinaus. Fachleute entfernen kleinere Dellen und Kratzer und beseitigen verschmutzte Stellen an Lack, Kunststoff oder Chrom. Auch unangenehme Gerüche im Innenraum und hartnäckige Flecken von Kaffee oder Schokolade und selbst Brandflecken seien nach einer Anwendung rückstandsfrei beseitigt. Verschmutzungen etwa durch Vögel, Fliegen oder Baumharz hinterlassen Spuren. Dagegen sollte man rechtzeitig etwas unternehmen, sonst entstehen schnell irreparable Schäden auf der empfindlichen Lackoberfläche.
Auch dem Flugrost - der beginnenden Korrosion von Eisen oder Stahl- kann man mit einer Fahrzeugaufbereitung entgegenwirken. Die Kosten der Aufbereitung sind gering im Vergleich zu den Kosten, die sonst etwa bei der Rückgabe eines Leasingfahrzeugs in schlechtem Zustand drohen.
Leasing: Optische Mängel können teuer werden
Mängel, die auf den ersten Blick kaum erkennbar sind, können schnell richtig teuer werden. Bei der Übergabe schaut der Leasinggeber ganz genau hin – schließlich will er das Auto danach weiterverwenden. Was für den Leasingnehmer vielleicht Gebrauchsspuren sind, empfindet der Leasinggeber als Beschädigung. Das kann leicht einige Tausend Euro kosten. Eine Aufbereitung zahlt sich immer aus.
Fahrzeug-Aufbereitung beim Profi
Es gibt Spezialisten für die Aufbereitung von Fahrzeugen. Diese sind oft schneller und effizienter, als man es selbst hinbekommt. Zwar fallen hierbei Kosten an, diese rentieren sich aber meist durch den höheren Verkaufspreis. Außerdem spart man sich so ganz nebenbei eine Menge Zeit. Egal ob Sie Vielfahrer sind, mit dem Familienauto Kinder und Hund transportieren oder Ihren Sportwagen lieben, gönnen Sie Ihrem Auto eine Frischzellenkur.
Was man selbst machen kann
Der Lack: Durch Streusalz und Splitt wurde die Lackierung über den Winter beansprucht. Vor der Waschanlage sollten die hartnäckigen Schmutzpartikel mit Hochdruckreiniger entfernt werden, sie wirken ansonsten wie Schmirgelpapier. Sollten nach dem Waschen Schäden sichtbar werden, sollten man diese ausbessern lassen, um Folgeschäden zu vermeiden.
Die Scheiben: Alle Glasflächen sollten von innen gereinigt werden. Auch bei Nichtrauchern bildet sich ein Schmutzfilm, insbesondere an der Windschutzscheibe. Scheibenwischerblätter sollten ausgetauscht werden, wenn sie schmieren, rattern oder brüchig erscheinen. Ob die Beleuchtungsanlage und die Hupe noch voll funktionstüchtig sind, kann jeder selbst prüfen.
Der Innenraum: Alle losen Bodenbeläge herausnehmen, trocknen und dann absaugen. Wenn der Boden feucht ist, kann vorübergehend Zeitungspapier ausgelegt werden. Bleibt es auf Dauer feucht, muss die Ursache gefunden werden. Ist die Lüftung verstopft, erhöht sich der Strom- und somit der Spritverbrauch. Im Winter sammelt sich dort viel Dreck. Dieser sollte aus den Lüftungsfiltern entfernt werden. Wer sichergehen will, kann auch die Lüftungsfilter wechseln lassen.
Die Räder: Sobald keine Gefahr mehr von Eis und Schnee droht, sollten die Winter- in Sommerreifen umgetauscht werden. Vor der Montage die Profiltiefe überprüfen, bei weniger als vier Millimetern sollten die Reifen ersetzt werden.
Zeit für die Sommerreifen
Laut der Faustregel „O bis O”, Winterreifen von Oktober bis Ostern zu fahren, können jetzt wieder die Sommerreifen montiert werden. Dabei stellt sich die wichtigste Frage: Tun es die eingelagerten Reifen noch? Drei Punkte sind beim Tausch auf Sommerreifen zu beachten:
1. Reifenprofil: Nicht bis zur gesetzlichen Grenze abfahren – der Gesetzgeber schreibt ein Mindestprofil von 1,6 Millimetern vor.
2. Reifen auf Schäden kontrollieren: Beulen an der Reifenflanke, Schnitte oder Schrammen im Profil, Risse im Gummi - das kann lebensgefährlich sein.
3. Reifenalter ermitteln: Nach rund zehn Jahren härtet die Gummimischung von Reifen aus und wird porös, dann sollten sie gewechselt werden. Also DOT-Nummer auf der Reifenflanke kontrollieren. (z.B. DOT 1809 bedeutet: Dieser Reifen ist in der Kalenderwoche 18 im Jahr 2009 produziert wurden).
Einige Autofahrer verzichten auf den Reifenwechsel und fahren das ganze Jahr über mit Winterreifen, um Geld und Mühe zu sparen. Aufgrund der weicheren Gummimischung verschleißen sie aber bei warmen Temperaturen schneller und die Fahreigenschaften sind zudem schlechter. Auf Dauer spart man daher nichts und verwendet besser zur richtigen Zeit Sommerreifen. Also zu allerleuts Sicherheit die Winterreifen im Frühling einmotten! Es empfiehlt sich, die Reifen vor dem Wechsel direkt auswuchten zu lassen, um eine Unwucht zu vermeiden. Dies sollten Sie jedoch in einer Werkstatt vornehmen lassen.